Augsburgs bekannteste Einwohner sind gewiss die Marionetten Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer – die Protagonisten der Augsburger Puppenkiste. Und Augsburgs bekanntestes Viertel ist die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt. Jakob Fugger
erbaute die Reihenhäuser einst, vor inzwischen fast 500 Jahren, für bedürftige Augsburger. Noch heute wohnen darin Menschen mit geringem Einkommen für die symbolische Kaltmiete von jährlich 88 Cent. Kontrastprogramm, Augsburg kann auch anders: Die Stadt hat ebenso ökonomische Wucht, beheimatet etwa den Roboterhersteller KUKA und den Fahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN, zusammen liegen die Unternehmen jährlich bei etwa 15 Milliarden Euro Umsatz.
Augsburg kann aber auch lieblich sein, kein Zufall also, dass die Fuggerstadt an der „Romantischen Straße“ liegt. Doch Deutschlands berühmteste Ferienstraße führt an einem ganzen Sammelsurium lieblicher Plätze vorbei. Sie beginnt bereits im unterfränkischen Würzburg. In Schwaben angekommen führt sie dann von Wallerstein ins historische Nörtlingen mit seiner rundum begehbaren Stadtmauer – einzigartig in Deutschland. Weiter geht es über das malerische Harburg mit seiner imposanten Burganlage aus dem 12. Jahrhundert, über Donauwörth mit seiner weithin bekannten, da außerordentlich hübschen Reichsstraße. Im Süden schlängelt sich die Romantische Straße entlang der Wieskirche – im Gesamtwortlaut: Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies –, touchiert Schloss Neuschwanstein und endet kurz vor Tirol im reizvollen Füssen.
Wie langweilig, mögen da die Kinder mosern. Nur Natur! Nur Mittelalter, Burgen und Kirchen! Eine Altstadt nach der anderen! Zum Gegenprogramm muss man wieder etwas nordwärts reisen. Zwischen Augsburg und Ulm, in Günzburg, liegt Deutschlands größter Kinderspielplatz, das Legoland mit beachtlichen 55 Millionen Bausteinen, die dort zum Aneinanderstecken bereitliegen. Eine Überraschung also hinter jeder Ecke, oder, wie es die Tourismus-Verantwortlichen formulieren: „Sehenswürdigkeiten entdecken, wo Bayern schwäbisch schwätzt!“