Blühende Golfplätze

Das Vorurteil, dass Golfer die Natur zerstören, Giftspritzer und Wasserverschwender sind und die Tiere mit ihrem Sport vertreiben, hat mit der Realität nur wenig zu tun: „Aktuell ist die Ökobilanz der Mehrzahl der Golfanlagen positiv. In Deutschland wird die nachhaltige Pflege der Golfplätze sehr ernst genommen und ist ein zentrales Anliegen der Verbände“, erklärte Biber. Daher gelte als Grundsatz für alle im Naturschutz aktiven Clubs: „Tue Gutes und sprich darüber!“ Die Öffentlichkeit darf und muss erfahren, dass zahlreiche Golfplätze inzwischen nicht nur den Menschen einen idealen Ausgleichs- und Rückzugsort im Grünen bieten, sondern sich längst zu wichtigen Ökosystemen und Landschaftsschutzgebieten ihrer Region entwickelt haben, in denen bedrohte Tier- und Pflanzenarten eine neue, ungestörte Heimat finden.

Um dem dramatischen Rückgang von Insekten entgegenzuwirken, müssen alle gesellschaftlichen Gruppen Verantwortung übernehmen und aktiv handeln. Zu diesem Zweck schloß sich der Bayerische Golfverband 2020 mit dem Freistaat Bayern in der Blühpakt-Allianz zusammen.

Oberstes Ziel ist es, den Artenreichtum heimischer Insekten wiederherzustellen. Dazu soll – zusammen mit den Allianz-Partnern – Wissen um die ökologische Bedeutung von Insekten vermittelt, verloren gegangene Lebensräume wiederhergestellt und gemeinsame Aktivitäten durchgeführt werden. Mit dem aktiven Schutz von Insekten leisten die Allianz-Partner einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen Artenschutz in Bayern.

Auszeichnung im GC Zollmühle

Die erste Auszeichnung der blühenden Golfplätze fand im Mai 2021 im GC München Eichenried statt. Eine weitere folgte im November 2021 auf dem BGV-Fachkongress und schließlich am Weltbienentag, dem 1. Allianz-Tag des Blühpakt Bayern am 20. Mai 2022 im GC Zollmühle. Insgesamt sind es mittlerweile 26 bayerische Golfanlagen, die sich als Blühender Golfplatz bezeichnen dürfen.

Was macht einen Golfplatz zu einem Blühenden Golfplatz?

Die Golfanlagen in Bayern können durch konkrete Maßnahmen dazu beitragen, dass sich Insekten wieder heimisch fühlen. Dazu zählen:

  • Ein Angebot blühender Pflanzen als Pollen- und Nektarquelle während der kompletten Vegetationsperiode bereitstellen.
  • Blühflächen sind vielfach wertvoller, wenn diese nicht oft abgemäht werden. Ziel ist es, dass sie nur etwa 2-3 mal pro Jahr gemäht werden und das anfallende Schnittgut entfernt wird.
  • Von den Wiesen sollte immer ein kleiner Teil (zwischen 10 und 20% der Fläche) bei jedem Mähddurchgang erhalten bleiben. Hier finden die Tiere Verstecke und Nahrung, die dort wachsenden Pflanzen können aussamen, um im nächsten Jahr wieder aufwachsen zu können.
  • Unsere heimischen Insekten haben sich im Laufe der Evolution an unsere Pflanzen angepasst. Deshalb ist bei der Neuanlage von Flächen unbedingt auf die Verwendung heimsicher Pflanzen zu achten. Die Pflanzenauswahl sollte ein auf die spezielle Situation der Golfanlage abgestimmter Mix aus zweijährigen Wiesenblumen, Stauden, Sträuchern, Gehölzen und Kletterpflanzen für Fassaden sein.
  • Herbizide, und vor allem Insektizide, sind für Bienen, Schmetterlinge und andere Sechsbeiner tödlich. Deshalb sollten Pflanzenschutzmittel nur soweit nötig und unter Beachtung der Grundlagen des integrierten Pflanzenschutzes eingesetzt werden.
  • Vor allem zur Eiablage oder zum Verpuppen benötigen Insekten langlebige Strukturen. Mit Insektenhotels, Totholzhaufen oder freien Sandbereichen für bodenbrütende Bienen können Sie wertvolle Beiträge zur Entwicklung von Insekten leisten.
  • Insekten brauchen nicht nur im Sommer Unterstützung, sondern auch im Winter. Viele überwintern in verblühten Blüten oder an welken Stängeln und Blättern. Deshalb ist es wichtig, immer bestimmte Teilflächen von Wiesen über den Winter stehen zu lassen. Säume entlang von Gehölzen oder Gewässern bieten sich dafür besonders an.

Neben diesen konkreten Maßnahmen können wir als Verband zusammen mit unseren zahlreichen Mitgliedern als Multiplikatoren wirken und durch Weitergabe von Wissen um Sensibilität werben für den Schutz von Insekten.

Das sind die ausgezeichneten Golfanlagen

Die ausgezeichneten Golfanlagen:

  • Golfclub Abenberg e.V., Mittelfranken
  • Allgäuer Golf- & Landclub e.V., Schwaben
  • Golfclub Altötting-Burghausen e.V., Oberbayern
  • Golf-Club Chieming e.V., Oberbayern
  • Golfclub Erding-Grünbach e.V., Oberbayern
  • Golf-Club Feldafing e.V., Oberbayern
  • Golfclub Gäuboden e.V., Niederbayern
  • GolfPark Gerolsbach, Oberbayern
  • Golf-Club Herzogenaurach e.V., Mittelfranken
  • Golfanlage Hof-Gattendorf, Oberfranken
  • Golf- und Sportanlagen Hohenpähl, Oberbayern
  • Golfclub Isarwinkel e.V., Oberbayern
  • Golfclub Memmingen - Gut Westerhart e.V., Schwaben
  • Golfclub München Eichenried, Oberbayern
  • Golfclub München-Riedhof e.V., Oberbayern
  • Münchner Golf Club e.V. Thalkirchen, Oberbayern
  • Golfclub Mangfalltal e.V., Oberbayern
  • Golf- und Landclub Oberpfälzer Wald e.V., Oberpfalz
  • Golf- und Land-Club Regensburg e.V., Oberpfalz
  • Golfclub Sagmühle e.V., Niederbayern
  • Golfclub Schloss Maxlrain e.V., Oberbayern
  • Golfclub Schwanhof e.V., Oberpfalz
  • Golfplatz Tutzing, Oberbayern
  • Golfclub Wörthsee e.V., Oberbayern
  • Golf Club Würzburg e.V., Unterfranken
  • Golfanlage Zollmühle, Ellingen, Mittelfranken