Die verborgene Welt der Chiemseefischer

Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte von Verena Stephan und ihrer Familie, die seit über 400 Jahren eng mit dem Chiemsee verbunden ist. Erfahren Sie, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen, während die Fischer sich auf die kommende Saison vorbereiten und das ökologische Gleichgewicht des Sees schützen.

Die Stille des Winters

In den frühen Morgenstunden, wenn der See von einer leichten Schneedecke bedeckt ist und die Welt in Stille gehüllt scheint, ziehen Verena und ihre Kollegen hinaus auf das Eis. Es ist eine Zeit der Vorbereitung und Erneuerung, in der sie die Netze neu ausrichten und sich auf die kommende Saison vorbereiten. Doch trotz der Kälte und Einsamkeit spürt Verena die Verbundenheit mit dem See und der Tradition, die sie trägt.

In den kalten Monaten am Chiemsee ruht die majestätische Schönheit des Wassers unter einer Decke aus Eis und Stille. Doch für Verena Stephan, eine Fischerin am Chiemsee, bedeutet der Winter weit mehr als nur frostige Temperaturen. Als Teil einer Fischerfamilie, deren Geschichte sich über 400 Jahre erstreckt, offenbart sie in einem inspirierenden Gespräch die Geheimnisse und Traditionen, die diesen Ort prägen.

Ein Erbe der Tradition

Die Wintermonate mögen für viele eine Zeit der Ruhe bedeuten, doch für Verena und ihre Familie ist es eine Zeit intensiver Vorbereitung. In Prin am Ufer des Chiemsees knüpfen sie ihre Netze mit der Hingabe und Erfahrung vergangener Generationen. Es ist ein Handwerk, das über die Jahrhunderte weitergegeben wurde und das Fundament ihres Erfolgs in der Fischerei bildet. "In der Winterzeit richten wir unsere Netze neu her, um bestens vorbereitet in die kommende Saison zu starten", erklärt Frau Stephan. Diese traditionelle Handarbeit am Netz ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass die Fischerei das ganze Jahr über effizient und nachhaltig betrieben werden kann.

Der Frühling des Chiemsees

Die Vorbereitungen auf die Frühlingssaison sind umfassend und vielschichtig. Dazu gehört nicht nur das Anpassen der Netze, sondern auch die aktive Teilnahme an der Laichfischerei. Die Fischerin erläutert im Detail, dass die Renke, der Brotfisch des Chiemsees, eine Schonzeit von Anfang Oktober bis Anfang Januar hat. Während dieser Schonzeit ermöglicht die Fischerei Genossenschaft den Fischen eine ungestörte Fortpflanzung in einem gemeinsamen Bruthaus für die 16 Berufsfischereien am Chiemsee. Die Laichfischerei markiert den Höhepunkt dieser Vermehrungssituation. In einem kurzen Zeitraum werden Männchen und Weibchen abgefischt, um künstlich im Bruthaus befruchtet zu werden. Der so gewonnene Laich wird in Zugergläsern aufgezogen, wobei die jüngsten Generationen daraufhin in geschützten Netzkäfigen im See untergebracht sind. Diese Maßnahmen gewährleisten nicht nur die nachhaltige Vermehrung der Fischbestände, sondern sind auch der Auftakt zur Frühlingssaison.

Verbindung zur Natur

Die nachhaltige Ausrichtung der Fischerfamilie Stephan steht im Einklang mit dem tiefen Verständnis für den Chiemsee und seine Ökosysteme. Durch die gezielte Vermehrung von Renken und Hechten im gemeinsamen Bruthaus wird nicht nur die Fischvielfalt erhalten, sondern auch das ökologische Gleichgewicht im See unterstützt. Die enge Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden und dem Wasserwirtschaftsamt unterstreicht das Bestreben, den Chiemsee und seine reichen Fischbestände zu schützen und zu bewahren. Neben der nachhaltigen Fischerei setzt der Fischereibetrieb auch auf kulinarische Innovationen. So werden nicht nur regionale Süßwasserfische angeboten, sondern auch Produkte aus naheliegenden Aquakulturen bezogen. "Wir wollen unseren Kunden transparente Herkunft und höchste Qualität bieten," betont Frau Stephan. Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer nachhaltigen Garnelenzucht, bei der die Larven aus Österreich stammen und in Bayern gezüchtet werden.

Für die Zukunft plant die Fischerfamilie, die Tradition der Fischer am Chiemsee fortzusetzen und an moderne Anforderungen anzupassen. Ideen reichen von Aquaponik bis hin zu innovativen Ansätzen in der nachhaltigen Fischzucht. Durch ihre Pionierarbeit und ihre Kreativität setzt die Berufsfischerin Verena Stephan neue Maßstäbe in der Chiemseeregion und über die Grenzen hinaus.

zur Chiemseefischerei Stephan

Mehr über Prien am Chiemsee

Mit einem breiten Kultur- und Freizeitangebot lockt die historische Seegemeinde Jung und Alt an den Chiemsee. So folgen Besucher etwa via Schiff den Spuren König Ludwigs II. zum prunkvollen Schloss auf Herrenchiemsee. Mit dem mittelalterlichen Münster und dem großen Obst- und Kräutergarten lohnt sich auch ein Ausflug auf die benachbarte Fraueninsel. Bei den Priener Direktvermarkter sammeln Aktive auf unterschiedlichen Radl-, E-Bike- und Wanderrouten regionale Schmankerl für ihr individuelles "Do-ityourself"- Picknick. Beste Aussichten für Wanderer versprechen verschiedene Themenwege wie beispielsweise der "Obst- und Kulturweg" in Richtung Ratzinger Höhe. Unterwegs mit dem Ruder- oder Elektroboot genießen Urlauber auf dem Wasser den Blick in die Chiemgauer Voralpen und auch für Segler und (Kite-)Surfer heißt es am Chiemsee "Leinen los". Entspannung und Spaß gibt es dazu im PRIENAVERAErlebnisbad direkt an der Uferpromenade. Abenteuer-Klettergarten, SUP-Kinderkurse & Co. ergänzen das abwechslungsreiche Familienangebot in und um Prien ideal. Sowohl im Sommer als auch im Winter erkunden Interessierte mittels verschiedener Naturerlebnisrouten eines der vielfältigsten Ökosysteme Deutschlands zu Land und zu Wasser. Mit dem speziellen Angebot der Chiemsee Golfcard bespielen Anfänger und Profis für ein einmaliges Greenfee jeweils auf vier von insgesamt zwölf Partner-Plätzen - stets begleitet vom malerischen Alpenpanorama. Kulinarisch verwöhnen die "Priener Wirte" und die Fischerhütten mit bayerisch-moderner Kost in der heimeligen Gaststube oder frischem Steckerlfisch in den idyllischen Uferauen.

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