Leonhardifahrt am Tegernsee

Die Leonhardifahrt ist eine weihevolle Prozession zu Ehren der Pferde. Sie findet rund um den Gedenktag des Heiligen Leonhard am 6. November und somit nach der Erntezeit statt. „Nach der vielen Arbeit Schwere, an Leonhardi die Rösser ehre“, besagt eine alte Bauernregel. Das älteste Zeugnis einer Leonhardifahrt ist in Kreuth am Tegernsee zu finden.

 

 

An diesem Tag werden Fahrten oder Umritte mit Pferde-Gespannen zu Ehren des Schutzheiligen der Pferde abgehalten. Ziel sind Kirchen und Kapellen, die dem Heiligen Leonhard geweiht sind. Das  älteste Zeugnis einer Leonhardifahrt ist in Kreuth am Tegernsee zu finden. Der Ritt geht hier auf das Jahr 1442 zurück. Die Leonhardifahrt wurde jedoch zunächst eher  skeptisch beäugt. Ein Tegernseer Benediktiner bemerkte: „Eine Sünde des Aberglaubens ist es, wenn man meine, ein Umritt nütze den Pferden.“ Die Pferde-Segnung kann allerdings bis zur Säkularisation nicht nachgewiesen werden.

Heute bereiten sich Pferdehalter aus dem ganzen Landkreis auf ihren großen Tag vor. Wie in jedem Jahr <finden in zahlreichen Orten die Leonhardi-Umzüge statt. Dann ziehen die vielen Gespanne gemeinsam  zu heiligen Orten, um sich den Segen des heiligen Leonhard abzuholen. Der Schutzpatron der landwirtschaftlichen Tiere, heutzutage hauptsächlich der Pferde, soll diese vor allerlei Unheil bewahren.

 

Für die zahlreichen Zuschauer ist dieses Spektakel in jedem Jahr ein Highlight. Durchgeführt wird die Leonhardifahrt in Kreuth seit über 500 Jahren am Leonhardi-Tag selbst, dem 6. November. Nach einem Gottesdienst in der Leonhardi-Kirche ziehen die prächtig geschmückten Pferdegespanne mit den verzierten Truhenwägen dreimal zur Segnung durch das Dorf. Am Abend trifft man sich dann wieder, um diesen besonderen Festtag mit dem Leonhardi-Tanz ausklingen zu lassen, bei dem nicht nur Teilnehmer der Leonhardifahrt, sondern auch Gäste willkommen sind.

AUCH IN FESTENBACH WIRD GEFEIERT

Beim Leonhardiritt in Festenbach sind Rösser, Reiter und Pferde-Liebhaber weitestgehend unter sich. Ein eher familiärer Festakt unter Einheimischen im Vergleich zu den großen Umfahrten in Kreuth und Bad Tölz. Auch hier sind die Rösser groß herausgeputzt und die Reiter mit stolzem Gesichtsausdruck unterwegs. In der traditionellen Andacht unter freiem Himmel wird nach dem Ritt um die Kapelle dann der Segen des Heiligen Leonhard für Mensch und Tier erbeten.