Es ist die Region, in der Kommissar Kluftinger ermittelt. Die harte, aber herzliche Hauptfigur der Allgäu-Krimis, die inzwischen bundesweit in den Bestsellerlisten wiederzufinden sind. Die Region, deren großes Kapital die blühende Landschaft ist. Und die Region, die immer noch als allererstes mit dem Wintersport in Verbindung gebracht wird. Das Allgäu ist aber mehr, viel mehr als das. Das Allgäu, das sind weite, offene Täler, sanfte Hügel und majestätische Berge, glitzernde Bäche, Flüsse und Seen, malerische Dörfer und historische Städte. Der perfekte Platz, um aktiv in Bewegung zu kommen oder richtig zu entspannen. Beste Reisezeiten sind Frühjahr oder Herbst. Dann, wenn die Natur sich in ihren schönsten Farben zeigt.
Unzählige Freizeitmöglichkeiten
Ein Standbein ist die Vermarktung als alpine Wohlfühldestination. Die Voraussetzungen schei-nen nahezu ideal zu sein, denn direkt vor der Haustür findet sich ein reicher Schatz an Heilmitteln und traditionsreichen Therapien – von Bädern oder Packungen mit Heu und Moor über den therapeutischen Einsatz von Wasser bis hin zu der modernen Interpretation traditioneller Lehren von Persönlichkeiten wie Pfarrer Sebastian Kneipp oder Johannes Schroth.
Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten gibt es wahrlich genug. Traditionell wird im Allgäu viel gewandert, zum Beispiel auf Berggipfel wie den Grünten (1.738 Meter) bei Sonthofen und durch Naturdenkmäler wie die Breitachklamm, die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas, bei Oberstdorf. Oder aber zu den unzähligen kleinen Almen, auf denen mitunter noch selbst Käse, Butter und Brot hergestellt und verkauft werden. Ein neu geschaffenes Weitwandernetz, die Wandertrilogie, führt beispielsweise auf 876 Kilometern durch die verschiedenen Landschaften des Allgäus. Mal genussvoll durch grüne Wiesen, mal abwechslungsreich auf mittleren Höhen und auch sportlich über die Gipfel.
Seit einigen Jahren zieht es zudem immer mehr Mountainbiker in die Region. In erster Linie in die Gegend rund um Oberstdorf. Dort kommen Einsteiger wie Risikofreudige auf ihre Kosten – von leicht ansteigenden Strecken entlang wilder Bergbäche oder inmitten grüner Bergwälder bis hin zur Trans-Alp-Etappe über den Schrofenpass, auf denen man sein Bike in luftiger Höhe über Stahlleitern und schmale Felspfade schultern muss.
Vielfalt und Qualität
Einen Ausflug sind auch die allgäuer Städte wie Kempten, Memmingen oder Kaufbeuren wert. Noch heute zeugen Stadtmauern und Wehrtürme, malerische Straßenzüge, Brunnen und Marktplätze, Kirchen und Klöster, Stadtschlösser und Patrizierbauten vom Stolz der Bewohner. Und dann gibt es noch die berühmteste Sehenswürdigkeit: das märchenhafte Schloss Neuschwanstein bei Füssen, das Jahr für Jahr fast 1,5 Millionen Besucher aus der ganzen Welt anlockt. Über 60 Millionen Gäste wurden dort bereits gezählt.
Ein wahrer Höhepunkt: der mit 1.011 Metern Höchste Abschlag in Deutschland
Laut Simone Zehnpfennig von der Allgäu GmbH haben noch nie so viele Urlauber die Region im Süden Deutschlands besucht wie im vergangenen Jahr. Über drei Millionen Gäste kamen ins Allgäu, die Beherbergungsbetriebe mit mehr als zehn Betten zählen mittlerweile rund 11,2 Millionen Übernachtungen im Jahr. „Unsere Gäste genießen das Allgäu. Sie wissen die Qualität unserer Gastgeber, unserer Gastronomen und Freizeitanbieter zu schätzen“, sagt Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH. Mit dieser erneuten Steigerung setzt das Allgäu seine Erfolgsgeschichte fort: Im Vergleich der letzten elf Jahre stieg die Anzahl der Gäste um 57,4 Prozent. Wie viele dieser Gäste dafür extra zum Golfen in die Region kommen, ist hingegen statistisch noch nicht erfasst. Doch seit sich die Golfclubs verstärkt um die Urlauber kümmern, werden es immer mehr.
Golfregion Allgäu
Kaum eine Golfregion in Deutschland ist so vielfältig wie das Allgäu. Zieht man beispielsweise rund um Kempten, mit rund 65.000 Einwohnern die größte Stadt der Region, einen Radius von 60 Kilometern, kann man fast 20 Golfplätze in knapp einer Stunde Fahrzeit mit dem Auto erreichen. Und jeder dieser Plätze hat seine ganz eigenen Vorzüge. Zum Beispiel die 27-Loch-Anlage des Golfclubs Waldegg-Wiggensbach mit dem höchsten Abschlag Deutschlands auf 1.011 Metern. Vor allem die vielen Schräglagen und Tobel machen die Golfrunde zu einer sportlichen, taktischen und zum Teil auch alpinen Herausforderung. Entschädigt wird man dafür mit einem herrlichen Bergpanorama. Das hat auch der Golfplatz Auf der Gsteig in Lechbruck zu bieten. Der 18-Loch-Platz liegt nur rund eine Autostunde von Bayerns Landeshauptstadt München entfernt und bietet bereits den besonderen Charme eines Allgäuer Voralpenplatzes. Hier das Panorama auf die Allgäuer Alpen, dort der Weitblick über den Lechsee in die hügelige Landschaft des Ostallgäus und ein Loch weiter freie Sicht auf die massiven Berge der Tiroler Alpen. Vom Golfclub Hellengerst (ebenfalls 18 Loch) im Oberallgäu aus kann man bei günstiger Witterung sogar bis in die Schweiz blicken. Exklusiv ist das Golfresort Sonnenalp in Ofterschwang, wenige Kilometer nördlich des traditionsreichen Wintersportorts Oberstdorf. Mit 36 Löchern und einem weiteren 9-Loch-Platz ist das Resort der größte Golfanbieter im Allgäu und zählt noch dazu zu den führenden Golfresorts in ganz Europa. Heuer feiert der Golfclub sein 40-jähriges Bestehen. Die Anlage der Betreiberfamilie Fäßler gehört zum renommierten Fünf-Sterne-Hotel Sonnenalp, in dem auch internationale Stars und Sternchen gerne residieren. Die Plätze im Unterallgäu haben einen ganz anderen Vorteil: Die Anlagen in Ottobeuren, Bad Wörishofen und Memmingen liegen nicht ganz so hoch wie die anderen allgäuer Anlagen und sind daher meistens ganzjährig bespielbar. Mitunter sogar durchgehend auf Sommergrüns. Dazu kommen noch einige kleinere 9-Loch-Anlagen und Kurzplätze, auf denen zum Teil auch ohne Clubmitgliedschaft gespielt werden darf. Eine dieser Anlagen ist der Golfpark Schloßgut Lenzfried, der in Kempten mitten in der Stadt liegt. Mit seiner großen Übungsanlage erfüllt er die Anforderungen eines zeitgemäßen City-Golfplatzes, auf dem Studenten genauso ihre Freizeit verbringen wie Manager ihre Mittagspause.
Die meisten Plätze im Allgäu sind echte Naturplätze, eingebettet in die bestehende Landschaft. Zum Beispiel in mitten feuchter Moorwiesen, über Stock und Stein oder rund um alten Baum- und Heckenbestand. Kühe, die einem von der Weide aus auf dem benachbarten Abschlag interessiert beim Golfen zusehen, sind daher zwar keine Rarität, aber immer wieder ein beliebtes Fotomotiv.
Text: Stephan Schöttl und Volker Hoffmann